Er ist Polizist in Bochum: Öffentlich bekannt wurde er Anfang der 2000er als Protagonist der Sat.1-Reality-Reihe "Toto und Harry - Die Zwei vom Polizeirevier".
Ein ganz besonderer Tag in diesen Zeiten war Freitag, der 13.März diesen Jahres. Es war der erste Tag, nachdem man mir die Weißheitszähne kurz davor gezogen hatte und ich endlich wieder schmerzfrei und ohne Entzündungen im Körper war. Wurde ja auch Zeit.
An diesem Tage weckte mich früh morgens ein Lichtstrahl, der mich unter die Dusche trieb. Schnell noch frisch gemacht und meine geschmierten Brote und Obst aus dem Kühlschrank mitgenommen, in die Kleider gesprungen und ab zur Dienststelle: Uhrenvergleich: 05.00h in der Früh und somit auf der Hinfahrt zur Dienststelle. Ich war aufgeregt, denn wir wollten nach dem Frühdienst mit unserer Dienstgruppe nach Hamburg. Es war das letzte Wochenende vor dem ersten Lockdown und COVID 19. Wer hätte das gedacht, dass sich unser Leben so entwickeln würde.
Ich rieb mir noch verschlafen die Augen, als ich die Hauptstraße zur Wache hinunterfuhr und mich fast der Linienbus unserer BOGESTRA Verkehr (Bochumer/Gelsenkirchener Verkehrsbetriebe) gerammt hätte. Dieser fuhr einfach vom Werkshof und ich konnte gerade noch ausweichen und vorbeifahren, ansonsten wäre es mit dem Tourenausflug an diesem Tage nichts geworden. Jetzt war ich richtig wach. An der Wache angekommen lenkte ich mein Fahrzeug in den hinteren Bereich des dortigen Parkplatzes, da mein Vehikel ja dort über das Wochenende stehen bleiben würde, denn wir fuhren ja bekanntlich mit der Deutschen Bahn.
Kurz die Tasche auf die Wache verbracht und meine Uniform angezogen. Als ich um 05.20h die Wache betrat, roch ich schon den frischen Kaffee, den unsere Wachhabende aufgebrüht hatte. Gutes Mädchen dachte ich, als ich den ersten Schluck zumirnahm. Den ersten Kollegen, den ich an mich drücken konnte, war einer meiner besten Freunde, den ich schon über 20 Jahre kannte. Wir,- Lukas (Name geändert) und ich,- fuhren heute morgen zusammen Streife und bekamen auch gleich den ersten Einsatz... Ein Verkehrsunfall hatte sich auf unserer Königsallee ereignet und die Beteiligten hatten die Unfallstelle nicht geräumt.
Eine Person tanzte aufgeregt auf der Straße, wir machten das Blaulicht an, sicherten ab und kümmerten uns .. Nach der Unfallaufnahme fuhren wir gegen 07:00h zum Metzger. Als wir den Verkaufsraum betraten, lächelte mich schon Simone an, die dort die Metzgerei von ihrer Familie übernommen hatte und fast 30 Jahre dort arbeitete. "Man wird zusammen alt" dachte ich so. Nachdem wir um 08:00 h in Ruhe frühstücken konnten, die anderen Kollegen/innen kamen schon mit der Verpflegung für den Ausflug herein, verbrachten wir eigentlich eine ruhige Schicht miteinander und trafen uns mit den anderen Kollegen/innen um 13.30 h am Bochumer Hauptbahnhof auf Gleis 3.
Nachdem wir unser Abteil gefunden und unsere reservierten Plätze eingenommen hatten, kamen wir endlich etwas zur Ruhe. Der Wechseldienst haut einen fast immer aus den Schuhen. Das Abteil war für ein Wochenende eigentlich recht leer, viele Leute hatten damals schon Ängste und Sorgen wegen dem Virus. Übrigens von uns hat sich bis heute niemand angesteckt. In Hamburg um 17:00 h angekommen konnten wir wirklich bis zu unserem schön gelegenen Hotel laufen.
Wir waren eine gemischte Mannschaft aus jung und alt, Männer und Frauen. Sehr harmonisch und humorvoll. Wir bezogen kurz unsere Doppelzimmer, ich ging wie immer mit Lukas auf eine Bude, da wir beide ordentlich "schnarchen" würden und keinen anderen stören wollten. Kurz abgeduscht und mit dem Taxi um 19:00 h auf die Reeperbahn. Auch hier war es sehr leer für ein Wochenende und danach das Wochenende war schon alles dicht... Es war ein lauer Abend, wir aßen ein leckeres Steak und ich traf natürlich einige "alte Bekannte" auf dem Kiez. Abends tranken wir dann ein paar Bier und schlenderten über die große Freiheit. Zuvor hatten wir ein paar Fotos vor unserer berühmten "David-Wache" gemacht und auch mit einigen Kollegen/innen gesprochen, die im Moment etwas Ruhe hatten.
Auf der Reeperbahn nachts um halb 1 tanzten wir in den neuen Tag: Freitag der 13. war nichts passiert- wir waren sehr glücklich, dass wir das noch erleben und gesund wiederkommen durften und aßen zum Abschluss natürlich noch eine Currywurst in der Nähe der Herbertstraße. Es war ein tolles Wochenende, an welches ich mich gerne zurückerinnere. Gut, dass wir alle einigermaßen gesund sind und hoffentlich auch bleiben werden..
Auf die nächste Fahrt nach Hamburg..
Glück auf! Der Toto
Zur Person:- Torsten Heim ist 57 Jahre, in einer Beziehung und hat zwei erwachsene Kinder. Seit 1981 bei der Polizei, davon über 30 Jahre im Wach- und Wechseldienst.- Beteiligt an 6 Büchern /Hörbücher - Gesellschafter einer Firma und Weiteres auf Facebook: