Toto Heim: "Zum Glück kam in dem Moment der Notarzt"

Veröffentlicht am 18. März 2022 um 13:56

Teil 1 von Toto war ein großer Erfolg. Deshalb nun ein zweiter Teil vom Kult-Cop.

Er ist Polizist in Bochum mit Leib und Seele: Torsten Heim. Öffentlich bekannt wurde er Anfang der 2000er als Protagonist der sehr beliebten Sat.1-Reality-Reihe "Toto und Harry - Die Zwei vom Polizeirevier". Für "TVIP-Der Report" beschreibt er diesmal einen Einsatz an einem nassen Apriltag.

Es war ein typischer Apriltag. Den ganzen Tag hatte es aus Eimern geschüttet, dazwischen gab es Gewitter mit Hagel und Graupel. Und dann schien mal wieder die Sonne. Jetzt öffnete der Himmel aber gerade wieder seine Schleusen, als der Einsatz über Funk kam: "Fahrt mal schnell zur Querenburger Straße, dort liegt ein Opa verletzt auf dem Gehweg. Die Oma wartet daneben."

Da wir weiter weg standen, schaltete ich Blaulicht und Martinshorn ein und ab ging die Post. Soweit das bei so einem nassen Wetter überhaupt ging. Alle Straßen waren regelrecht geflutet, überall Riesenpfützen, Aquaplaning vom Feinsten. Ausgerechnet auf der Wasserstraße passierte es dann: Ein Radfahrer mit klatschnassem Hut überholte uns rechts auf dem Radweg. Weil wir nämlich kaum nich was sahen bei diesem Unwetter, krochen wir trotz Blaulicht im Schritttempo durch die Stadt. Nützt ja nichts, wenn wir im Blindflug auch noch einen umfahren. Wir hatten also die Köpfe dicht an die Scheibe gepresst und da düste der Radler frech an uns vorbei. Toto sagte nur "Mann, mach die blaue Leuchte aus, das ist ja total peinlich."

Kurz daraiuf waren wir aber auch am Einsatzort. Eine ältere Dame stand mit ihrem nassen Pudel neben dem Mann auf der Straße. Der Opa war gestürzt und voll auf den Kopf geknallt. Jetzt hatte er eine klaffende Platzwunde, das Blut mischte sich mit dem Regenwasser und lief in den Gully. Es sah schlimm aus. Sofort kümmerten wir uns um das Opfer. Ein Notarztwagen war zwar unterwegs, aber bei dem Wetter konnte das noch dauern. Ich deckte den Mann mit meinem Parka zu. Bei dem Regen brachte das aber leider nicht viel. Toto drückte währenddessen eine Mullbinde auf die stark blutende Kopfwunde. Danach rollten wir den Opa schließlich in die stabile Seitenlage.

Aus den Augenwinkeln sah ich dann, wie ein Wagen hielt. Der Fahrer stieg aus, rannte zum Kofferraum und holte seinen Verbandskasten. Als er angelaufen kam, rief er schon von weitem. "Ich bin Rettungssanitäter, kann ich Ihnen helfen?" Wir waren froh über die angebotene Hilfe und Toto hob die Mullbinde hoch: "Hier, das ist eine Riesen-Platzwunde." Als der Sanitäter das ganze Blut sah, wurde er sofort kreideweiß im Gesicht und fiel dann plötzlich wie ein nasser Sack neben uns auf den Boden - ohnmächtig.

Zum Glück kam in dem Moment der Notarzt. So konnten die sich um den blutenden Opa kümmern und wir sammelten den hilfsbereiten, aber leider etwas zu sensiblen Sanitäter wieder ein. Der hatte sich recht schnell erholt. Allerdings war ihm die Sache mehr als peinlich. Er erzählte was von "heute noch nichts gegessen". Was soll´s, er hatte es schließlich gut gemeint. Da wollten wir ihm die Ausrede mal glauben.

Glück auf.

Der Toto

 

Zur Person:

- Torsten Heim ist 59 Jahre, in einer Beziehung und hat zwei erwachsene Kinder. Seit 1981 bei der Polizei, davon über 30 Jahre im Wach- und Wechseldienst.

- Beteiligt an 6 Büchern /Hörbücher

- Gesellschafter einer Firma und Weiteres auf Facebook:

Hotte & Toto on Tour, Toto und Micha testen, Kult-Cop Toto oder www.totoundharry.tv